Exhibition im Shiloh, Keren’s Kitchen

Exhibition im Shiloh

Keren, die Inhaberin des Shiloh – Keren’s Kitchen Bistro in der Torstraße in Berlin, habe ich vor 4 Wochen das erste mal getroffen.
Ein weiterer Versuch ein Bistro/Café/Restaurant zu finden, dass ausschließlich vegetarische und vegane Speisen anbietet. Ein kleines gemütliches Café mit Falafel, Humus, Salaten, Suppen, Keksen und Kuchen. Alles selbst gemacht und darauf ist sie richtig stolz.

Also eigentlich ist es vor allem kosher, aber danach hatte ich nun wirklich nicht gesucht. Sie hat uns erzählt, dass Sie aus Jerusalem kommt und wir ihr von unserer 2jährigen Fahrradreise. Sie fragte, ob ich davon nicht Bilder bei ihr ausstellen wollte und ich sagte zu. Fuhr ein 2. mal hin um mit ihr zu erarbeiten, was sie sich vorstellen kann. Ich traf die erste Auswahl, bearbeitete die Aufnahmen und so ging das ganze hin und her bis nun die Aufnahmen für die Ausstellung doch tatsächlich schon bei mir liegen. Sie sind auf Mesh Material gedruckt, so daß ich nicht rahmen muß und keine Nägel in die Wände hauen brauch. Meine Druckerei hat sich wieder unglaublich viel Mühe gegeben. Plakat Total
Und nun, in 2 Wochen eröffnet diese kleine Ausstellung „Exhibition im Shiloh“, Aufnahmen aus Keren’s Heimat, aus Jerusalem. Und Keren ist mir so vertraut, als wenn ich sie schon sehr, sehr lange kennen würden.


Worum es geht: 2009-2011 waren Klaus und ich mit unseren 2 Hunden auf einer Fahrrad(Welt)reise.

Wir sind damals in Bonn losgefahren und genau 2 Jahre später wieder dort angekommen.
Wir waren in Ländern wie Syrien, Jordanien, Ägypten und auch Israel. Letzteres war ursprünglich gar nicht auf unserem Plan, auf unserer Route. Aber es gab so erstmal keinen anderen Weg für uns zurück.
Die Unruhen in den arabischen Ländern hatten begonnen. Und da wir nicht fliegen wollten hielten wir eine Reise durch Israel für am sichersten. Von dort wollten wir dann ein Cargo Schiff nach Griechenland nehmen.
Wir hatten keine Ahnung was uns erwarten würde in Israel.

Als erstes haben wir die Wüste Negev völlig unterschätzt. Oder besser… wir wußten gar nicht dass es da so eine Wüste gibt. Wir stolperten förmlich in ein Kibbuz, den Kibbuz Neot Semadar.
Blieben dort ein paar Tage, arbeiteten mit, Schwiegen mit. Weiter ging es, mit noch vielen, vielen wunderbaren Erlebnissen mit der israelischen Bevölkerung, bis wir dann schließlich in Tel Aviv ankamen. Das Warten auf ein Cargo Schiff war zäh. So beschlossen wir noch ein paar Ausflüge zu machen und natürlich ging einer auch nach Jerusalem.

Eine Stadt in der Religionen hart aufeinander prallen. Gesichter, die so viel Ernsthaftigkeit zeigen, Gesichter die strahlen, Gesichter in denen ich nicht lesen kann.
Keren hat mir viel erklärt zu die Menschen in meinen Bildern.
Und sie hat mir auch erklärt, warum sie die Speisen kosher zubereitet. Und ich, wenn ich sicherlich nun nicht darauf achten werden kosher zu essen, so bewundere ich doch ihren Respekt beim Umgang mit Nahrung.


Und was fällt mir nun ein, wenn ich an Jerusalem denke?

Wir waren auf unserer gesamten 2-jährigen Fahrradreise unserer Erde und den Menschen näher gekommen als je zuvor. Wir schliefen draußen, im Zelt, den Kontakt zum Boden nie verlierend, wir radelten und auch die Reifen und die Straße waren eng miteinander verbunden. Und jedem dem wir begegneten war klar, dass wir offen für Kontakte sind.
Wir lernten, dass die Menschen gut sind und wir oft einfach nur aus Unwissenheit Vorurteile mit uns herum tragen, die eine Meinung entstehen lassen, die häufig gänzlich falsch ist.
Was wir in Israel erlebten war auch so ganz anders als erwartet. Oder vielleicht sollte ich sagen, daß ich gar keine Erwartungen hatte, da ich nie über das Land und die Menschen nachgedacht hatte.

Wenn ich nun an Jerusalem denke, dann denke ich an viele Menschen und viele Steine. So viel Härte und auch so viel Einfühlsamkeit.

Steine, auf ihnen stehen und gehen wir, sie beeinflussen unser Bewusstsein, unsere Denkweise, unsere Sicherheit, unsere Resonanz, obwohl wir sie meistens gering achten, sind sie interreligiös, international, sie sind Anfang, Ende und Weg. Sie sind der Klang der Erde.
In allen Kulturen steht der Stein für Stabilität, Dauerhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Unvergänglichkeit, für die Unzerstörbarkeit und für noch viel mehr.

Hier in Jerusalem prallen sie alle hart aufeinander. Eine Chance! Eine Chance für eine Verständigung dieser vielen unterschiedlichen Menschen.


 

„Exhibition im Shiloh“, 8. März 2014, ab 14 Uhr, Torstraße 159, Berlin (Shiloh)