Ausstellung Kunstfestival 48h Neukölln

Wenn ich an einer Ausstellung teilnehme, macht mein Gehirn immer komplizierte Sachen. Ich verstehe dann wieder, warum es eigentlich Kuratoren für Ausstellungen gibt.

AusstellungMan ist plötzlich ganz verwirrt, welche Bilder man nehmen soll. Verstehen die Besucher was man sagen will? Wieviel Geld will ich eigentlich investieren, wo und wie hänge ich meine Arbeiten?
Dann kommt der Teil der Aufbereitung für den Drucker und die Spannung, wenn die fertig gedruckten Arbeiten bei mir ankommen: sieht alles so aus, wie ich es wollte?

Ich hänge die Arbeiten Freitag früh mit 2 tollen Helfern, meiner Crew 🙂
Am Freitag Abend ist offiziell Eröffnung. Samstag und Sonntag kommen die Besucher und am Sonntag Abend ist alles vorbei. Bilder wieder abhängen und einlagern.

War es das wert? Hunderte von EUROs zu investieren neben all der Zeit für eine Ausstellung? Ja klar.
Das Projekt ist damit für mich abgeschlossen. Es ging um das Aufzeigen von Merkwürdigkeiten, falsch gelebten Traditionen, Tiermißbrauch für die Mode, das Frauenbild, unsere trügerische Sicherheit und einiges mehr.
Verpackt unter dem Mantel der Haute Couture: No space in Air – No air in Space

Das Material Mesh

Gedruckt wurden die Fotografien auf Mesh, einem Material, dem auch der Wind nicht viel anhaben kann und von meiner so geschätzten Druckerei Plakat Total. Seit 2011 vertraue ich der Druckerei meine Arbeiten an und wenn ich mal nicht wirklich gute Arbeit abliefere, dann kommt auch ein Feedback vor dem Druck. So habe ich immer die Möglichkeit ggf. zu korrigieren.

Ausstellung Ort

Die Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin, in Neukölln an der Hermannstraße, auf dem Gelände des Neuen St. Jacobi Friedhofshaben, mich als Teilnehmerin beim 48h Neukölln Kunstfestival akzeptiert.

Ich habe für mich genau den richtigen Ausstellungsort für meine Arbeiten gefunden.
Und ja, das war es wert. Das Gefühl ein Projekt mit einer Ausstellung zu beenden, bei der noch viele andere Menschen beteiligt sind, ob als Unterstützer, Helfer oder Betrachter ist genau das, warum ich gerne ausstelle.

Meine Crew

Daniel und Klaus

AusstellungAusstellung Ausstellung
Und ganz nebenbei habe ich von Daniel auch noch ein Foto für mein Meetingpoint Projekt gemacht 🙂
Ausstellung

Text zu meinem Beitrag in der Ausstellung

No Air In Space – No Space In Air

Es geht um den Mangel an guter Kommunikation. Es geht um Gleich- oder Ungleichgewicht und um unsere Airbags, den Glauben daran, dass wir ein Recht auf Sicherheit haben. Es geht um die Befreiung von gut geglaubten Traditionen.

In den Zeiten der sozialen Distanz scheint uns die Luft auszugehen. Was ist mit unserer Kommunikation passiert? Was bedeutet für uns Konsum und Kommerz in diesen Zeiten?

„Black Friday“ oder „Fridays For Future“? Wie gehen wir 2021 mit Flüchtlingen um und was ist mit dem Netz ohne doppelten Boden? Retten Kabelbinder uns? Es geht um die Ausbeutung von Tieren zugunsten der Mode. Ja, wir brauchen in unserer Klimazone unbedingt Daunenmäntel 🙁 sagt die Modewelt!

Lohnt es sich vielleicht auch über unser Verhältnis zu Toilettenpapier und über den Status der Frau nachzudenken?


Ein Vakuum, geschaffen durch fehlende Kommunikation? Oder ohne Luft keine Kommunikation? Ein solches Vakuum füllt sich in kürzester Zeit mit Gerüchten, Geschwätz, Unwahrheiten, Aggressionen, Beschimpfungen,…..ein giftiger Cocktail!

Die Aufnahmen sollen Spielraum für eigene Gedanken bieten. Sie sollen anregen, über das eigene Verhältnis zu diesen Themen nachzudenken.

Mit Altbekanntem werden wir nicht mehr weiter kommen. Lasst uns atmen.