Ein Befreiungsversuch

Immer wieder kommt in meinen Workshops das Thema Kreativität auf und natürlich der Satz „ich bin nicht kreativ“.

Kreativität ist ein Prozess, nichts was man einfach lernt und dann war es das. Kreativ sein bedeutet immer weiter zu machen.
Dazu muß man natürlich für etwas „brennen“, etwas wirklich wollen.
Wenn es euch um eure Ausrüstung geht, um noch mehr Pixel, weniger Randunschärfen, dann braucht ihr natürlich nicht kreativ sein. Das haben die Hersteller der Hardware übernommen.

Was für einen Maler der Pinsel ist, ist für mich die Kamera: das Werkzeug!

Mein Handwerk habe ich gelernt zu beherrschen, was natürlich nicht bedeutet, dass da nicht immer noch unendlich viel zu lernen ist.
Für mich stellt sich eher die Frage: Wie bleibe ich kreativ? Wie schaffe ich Neues? Mit welchen Mitteln kann ich ausdrücken, was mich bewegt? Und letzteres ist für die Kreativität das Entscheidende.

Nicht alles muß immer einen tieferen Sinn haben, aber wenn mich die Farbe Gelb z.B. so gar nicht bewegt, warum sie dann in meinen Bildern verwenden? Oder vielleicht gerade deshalb?
Wenn ich Blumen langweilig finde, warum sie fotografieren? Wenn ich keinen Bezug zu Architektur habe, warum dann versuchen gute Bilder davon zu machen?

Aber wenn mir bei Wasser, egal ob Flüsse, Meere, Seen, Brunnen oder Pfützen das Herz aufgeht, na dann los!

Der Befreiungsversuch!

Befreit euch von dem, was ihr an Bildern im Kopf habt. Befreit euch von den Fotos anderer.
Denkt nicht darüber nach, ob das alles Sinn macht oder was andere von euren Aufnahmen halten werden.
Das wird ein kleiner Kampf, aber dann plötzlich fließt die Kreativität.


Mehr Aufnahmen aus der Serie Befreiungsversuch findet ihr hier.

Diese Aufnahmen sind ein Schritt zum Thema Aktfotografie und mein persönlicher Befreiungsversuch in dem Thema.
Ich weiß, was ich nicht möchte, aber noch nicht was ich möchte.
So beginne ich mit einer Art Körperstudien ohne Akt. Sowohl mein Modell Yuli, als auch ich, werden anhand dieser „Formen“ weiter an dem Thema arbeiten.