Was für eine Stadt: die Oranienstraße

Die Oranienstraße in Kreuzberg!

Bunt! Bunter! am Buntesten!

21. Dezember, die Tage werden wieder länger und damit geht es jetzt wieder auf die Zeit zu, in der kein Licht mehr in den Geschäften brennt wenn es draußen dämmert. Ich muß mich also beeilen, wenn ich noch ein paar Straßen in den Vierteln erwischen möchte mit diesem besonderen Licht, diesem besonderen Leben.

Die Oranienstraße ist bunt! Bunter als meine bisherigen Fotolocations Karl-Marx-Allee oder Sonnenalle. Aber sie ist nicht so lebendig, jetzt im Winter. Weniger Menschen tummeln sich hier. Im Sommer kaum ein Durchkommen, jetzt schon fast gähnende Leere. Im Winterschlaf! Aber die Lichter, die bleiben. So kann man eine Idee davon bekommen, was hier im Sommer passiert, wenn die ganzen Berlinbesucher zurück sind und die Straße bevölkern. Ja, genau sie machen die Stadt nämlich auch so bunt. Also freuen wir uns auf sie, wenn sie im März anfangen Leben in diese Straßen zu bringen. Dann duftet es überall nach frisch gebrühtem Kaffee, den leckersten Backwaren, frisch gebrannten Nüssen, man stöbert in Buchläden oder zwischen den bunten Klamotten, sitzt in der Sonne an der Straße und trifft Freunde, man genießt das Leben. Gerade so, als wenn es keine weiteren Pläne gebe, keine Sorgen, keine Ziele.

Dabei ging es hier in der Hausnummer 6 schon mal mehr als „genau“ zu:  Konrad Zuse entwickelte hier die Rechenmaschine Z4 und Georg Wertheim gründete hier das erste Warenhaus Wertheim.
1894 wurde das erste Warenhaus mit frei ausgelegter Ware und festen Preisen in der Kreuzberger Oranienstraße eröffnet. Es zählt als Stammhaus des Warenhauskonzerns Wertheim.
Wie immer in Berlin, es gibt keine Gegend, keine Straße, kein Haus, ohne eine großartige Geschichte!

 

Nächster Fototermin in den Straßen Berlins: der Ku’damm!